Es stürmt vor meiner Tür. Äste fallen von den Bäumen auf Wege und Straßen. An manchen Bordsteinen hat sich der Müll gesammelt. Matschige Werbeprospekte haben sich sich mit Kaugummipapier und einem Papierkaffeebecher zu einer wulstigen Skulptur verbunden. Der Bürgersteig hingegegen sieht aus wie frisch gekehrt. Schmutz und Sauberkeit befinden sich auf so engem Raum direkt nebeneinander. Ich kann beides gleichzeitig sehen. Mir kommt ein Gedanke: Das Gute ist, wenn sich der Müll an einer Stelle sammelt, kann er leichter entsorgt werden. Diese nasse Masse würde sicherlich mit einem lauten, matschigen „Poff“ im mobilen Mülleimer der städtischen Entsorgungsbetriebe landen. Ein weiterer Gedanke schwirrt durch meinen Kopf: Mein Abstand zur Szenerie ermöglicht mir, Schmutz und Sauberkeit gleichzeitig zu sehen. Säße ich als Maus oder gar als eine Ameise im Rinnstein, sähe ich vielleicht nur die wulstige, übermächtige Schmutzskulptur.
Wie dem auch sei. Allmählich flaut der Wind ab. Alles wird ruhig. Ich atme tief ein. Riecht es etwa nach Frühling?