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Kennst Du das auch? Manchmal gibt es im Leben ein Problem, ein richtiges Problem, keine Herausforderung und auch keine Aufgabenstellung. Einfach ein echtes Problem, echten Mist! Eines von der Sorte Problem, das Angst macht und vielleicht auch wütend. Ein Problem, das wir sogar im Körper spüren können. Vielleicht erhöht sich die Pulsfrequenz, wenn wir daran denken. Vielleicht werden unsere Knie wackelig. Vielleicht erröten wir auch, weil wir uns dafür schämen. Oder wir bemerken Schweiss an den unterschiedlichsten Bauteilen unseres Körpers. Auch wenn wir die körperlichen Reaktionen oft unangenehm finden, so haben sie doch eine gute Funktion: Sie machen uns unmissverständlich auf etwas aufmerksam, um das wir uns kümmern könnten. Können wir auf unsere Ressourcen, die uns bei der Problemlösung helfen könnten, gut zugreifen, verspüren wir schon bald ein gutes Gefühl: Unser Problem ist Vergangenheit. Belastend fühlt sich ein Problem oft dann an, wenn wir noch keinen Zugang zu der Ressource haben, die uns bei der Lösung helfen kann. Häufig bevorzugen wir es dann, das Problem zu ignorieren. Die körperlichen Hinweisglöckchen verstummen nach kurzer Zeit – vielleicht hören wir sie manchmal kurz läuten. Doch zunächst sieht es so aus, als wäre auch das Ignorieren des Problems ein adäquater Lösungsweg. 

Leider ist dies meist nicht der Fall. Wandern wir mit einem ungelösten Problem durchs Leben, ist dies wie eine Wanderung durch den Wald mit einem dicken Wollpullover: Ist der Weg breit oder stehen wir auf einer Lichtung, machen uns die Sträucher und Büsche nicht zu schaffen. Vielleicht wird es ein wenig warm oder gar heiss, weil auf breiten Wegen uns wenig Schatten spenden kann. Unser Körper schafft es jedoch meist, die Hitze zu regulieren. Begeben wir uns jedoch auf schmalere Wege oder gehen gar durch das Dickicht, so bleiben Äste und Kletten an uns haften und verheddern sich sogar mit den Wollfäden. Wir sammeln stachelige Erfahrungen, die für uns ohne den dicken Wollpullover gar kein Problem gewesen wären. Irgendwann sitzen wir müde, traurig und desillusioniert am Rande des Waldes, schauen an uns herunter und können kaum glauben, was mit uns passiert ist. 

Trägst Du einen mit vielen Kletten besetzten Wollpullover? 

Meine gute Nachricht für Dich: Da Du den Pullover irgendwann einmal angezogen hast, kannst Du ihn vermutlich auch wieder ausziehen. 

Nutze den Tag!

Deine Marie-Therese